| 14.01.1842 | Allgemeine Feuerpolizei-Ordnung für die Provinz Westfalen wird erlassen |
Das Amtsblatt der königlichen Regierung zu Minden vom 14. Januar 1842, in ihm erschien die, auch für die Löwener Feuerwehr, im Nachhinein sehr bedeutsame "Allgemeine Feuerpolizei-Ordnung für die Provinz Westfalen". Diesem Schriftstück ist die Organisation der Feuerwehr im 19. Jahrhundert massgeblich zu verdanken. Die komplette Ordnung liegt der Wehr heute vor.
1842 veröffentlichte die königliche Regierung zu Minden die "Allgemeine Feuerpolizei-Ordnung für die Provinz Westfalen", sie erschien im Amtsblatt vom 14. Januar 1842, Stück 2. Sie wurde erlassen vom damaligen Minister des Inneren und der Polizei von Rochow zu Berlin und ist unterschrieben mit dem Datum 30. November 1841. Von Rochow hatte direkt vom König hierzu die die Genehmigung erhalten um eine gleichmässige Sicherheit vor Feuer zu gewährleisten. Sie geht in ihren Ursprüngen auf eine allgemeine Feuerversicherungs-Sozietät vom 5. Januar 1836 zurück und wurde im Grunde auf direkten Befehl des Königs erlassen.
Die komplette Ordnung, die sich heute auf Grund ihres Alters sehr interessant ließt, ist erhalten und liegt der Wehr noch heute in voller Länge vor. Sie kann als einer der maßgeblichen Gründe für die Gründung vieler Wehren der Region und folglich natürlich auch der Löwener Feuerwehr angesehen werden. Ohne sie hätte es eine organisierte Feuerwehr wohlmöglich erst viele Jahre später gegeben.
In der 21 Seiten starken und 108 Paragraphen umfassenden Ordnung wird in 4 Abschnitten ausführlich ein für damalige Verhältnisse sehr sorgsamer Feuerschutz beschrieben. Es ist überraschend, an was damals schon alles gedacht wurde, die Ordnung stellte einen gewaltigen Fortschritt bei der Vorbeugung von Bränden da, es wurde an jedes Detail gedacht. Ein Hinweis für den Aufwand, der für diese Ordnung betrieben wurde, ist, dass zuvor Gutachten der Stände eingeholt wurden und dass diese Ordnung nach Befehl des Königs alle anderen ersetzen sollte. In den 4 Abschnitten geht es um:
Die Vorbeugung von Feuergefahr (49 Paragraphen)
Die Vorkehrungen zur Löschung von Feuerbrünsten (22 Paragraphen)
Das Verhalten bei und nach dem Ausbruch eines Feuers (26 Paragraphen)
Allgemeine Bestimmungen (11 Paragraphen)
Besonders interessant aus Sicht der Löwener Wehr ist sicherlich der zweite Abschnitt. Hier wird u. a. ausführlich und in einer für die damaligen Zeit verblüffenden Genauigkeit und Durchdachtheit beschrieben, wie jeder Ort ausgerüstet sein musste und welche Gerätschaften vorhanden sein mussten. Es geht um die Ausbildung der Männer und um einige weitere Vorkerungen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gehen auch die starken Aktivitäten bei der Löwener Feuerwehr in den darauf folgenden Jahren auf diese Ordnung zurück. Sie war ein Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehren und auch die Löwener Feuerwehr geht auf sie zurück.
Die gesamte Ordnung finden Sie auch komplett zum nachlesen und in Hochdeutsch übersetzt als >> Download.