13.07.1869 Erteilung der Genehmigung zum Bau des zweiten Löwener Spritzenhauses

Frontskizze des Spritzenhauses Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Löwener Feuerwehr im Spritzenhaus an der alten sogenannten Dorfstraße (heute Brunnenstraße) beheimatet. Das alte Gebäude war entgegen erster Planungen von 1869 ein Massivbau und kostete 50 bis 60 Rt. Auf dieser Original-Zeichnung von 1869 ist das Spritzenhaus aus der Frontperspektive zu sehen.




Querschnittsskizze des Spritzenhauses Diese Zeichnung zeigt das Spritzenhaus im Querschnitt. Ersichtlich wird hier, dass das Gebäude auch unterkellert war. Die hier zu sehenden Skizzen wurden 1869 von dem Peckelsheimer Amtmann Erdsiek einem Schreiben an den Löwen Vorsteher Wieners beigelegt. In demselben Schreiben findet sich auch ein erster Kostenvoranschlag für den Bau wieder.




Frontskizze des Spritzenhauses Auch eine Zeichnung des Grundrisses des Spritzenhauses ist erhalten blieben. Anhand der Größenangaben an dieser Zeichnung läßt sich absehen, dass das Gebäude nicht besonders groß war. Wer verantwortlich für diese Zeichnung war und sie erstellt hat ist leider nicht mehr überliefert. Wer jedoch den Bau ausführte wird aus alten Akten ersichtlich.




Das Spritzenhaus an der alten Dorfstraße Das einzige noch existierende Foto vom alten Spritzenhaus der Löwener Feuerwehr. Hier ist eindeutig der Standort des alten Gebäudes zu erkennen, das Gebäude stand direkt an der Dorfstraße, etwa gegenüber der Gastwirtschaft Grimm (später Kemper).




Erstmals am 1. Mai 1869 ist in alten Schriftstücken die Rede von einem Neubau eines Löwener Spritzenhauses, dass später dann auch im Dorfkern errichtet wurde. Hingegen der allgemeinen Ansicht war dies jedoch nicht das erste Spritzenhaus, dass es in Löwen gegeben hatte. Es ist klar nachzuweisen, dass es auch vorher schon ein solches Haus in Löwen gab. In alten Akten ist die Rede von einem Spritzenhaus, dass an die Löwener Kirche angebaut war und etwa 1868 (ein genaues Datum ist nicht überliefert) im Zuge einer Kirchen-Restauration abgerissen worden war. Aus diesem Grund war es damals auch nötig geworden, überhaupt ein neues Spritzenhaus zu errichten. Mit dem Abbruch des alten war aber gleichzeitig sichergestellt worden, dass ein neues gebaut werden musste. Hierzu war ein ausdrücklicher Beschluß gefasst worden.

Den erste Brief zu diesem Thema, der heute noch erhalten ist, schrieb der Löwener Vorsteher Joseph Wieners am 1. Mai 1869 an den Peckelsheimer Amtmann Erdsiek. Hier schlägt er als Bauplatz den sog. Judenteich vor, da seiner Meinung nach kein anderer geeigneter Bauplatz ohne großen Kostenaufwand zu finden sei. Die damaligen Eigentümer forderten 30 bis 40 Thaler oder einen halben Morgen Wiese als Abfindung.

Am 8. Juni 1869 schreibt der Peckelsheimer Amtmann an den Landrat v. Spiegel bezüglich des Neubaues, mit dem Hinweis, dass die bisherigen Verzögerungen nicht seine Schuld gewesen seien. Gleichzeitig berichtet er aber vom Beschluss der Gemeinde-Versammlung, der die sofortige Ausführung des Projektes beschlossen hatte. Er weißt ausdrücklich darauf hin, dass bald mit dem Bau begonnen werden müsse weil die teure Spritze und die weitere Ausrüstung wie Feuerleitern und Spritzenzubehör dringend einen neuen Unterstellplatz benötigten, da man sie nur provisorisch hatte unterbringen können. Außerdem geht der Amtmann auf erste Details zum Neubau ein.

Am 14. Juni antwortet der Landrat v. Spiegel auf das Schreiben und spricht sich für einen Bauplatz am oberen Ende des Teiches aus. Er hält außerdem einen Massivbau des Hauses für zweckmässiger und billiger, da die Gemeinde sonst noch Holz ankaufen müsse. Das trotzdem noch nötige Tannenholz solle man aus dem Gemeindeforst beziehen.

In einem späteren Schreiben an den Landrat stimmt dann auch der Amtmann Erdsiek dem Landrat in groben Zügen zu. Er beziffert die Mehrkosten für den Massivbau auf 50 bis 60 Rt. Außerdem geht er auf mögliche Probleme wegen des Bauplatzes ein. Es geht hier um den Teich, der noch trockengelegt werden müsse. Eine endgültige Beurteilung solle seiner Meinung bei einem Ortstermin möglich sein.

Am 13. Juli 1869 wird dann in einer Gemeinde-Versammlung in Löwen endgültig der Neubau des Gerätehauses beschlossen und es wird festgelegt, wer die Arbeiten an dem Haus ausführen soll. Bei der Versammlung sind anwesend der 1. Vorsteher Joseph Wieners sowie die weiteren Gemeindevorsteher Stern, Weitekamp, Haurand, Rinteln und Holzmühler, dazu noch Amtmann Erdsiek als Vorsitzender. Die Versammlung übertrug die Mauerarbeiten an den Maurer Anton Sieke und die Zimmerarbeiten an den Zimmermann Anton Dunschen.

Anhand eines Kostenvoranschlags vom 29. Juni von Zimmermeister Reinthal läßt sich noch heute nachvollziehen, welche Baustoffe beim Bau verwendet wurden:

Genutzt wurde das Spritzenhaus bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Nachdem >> 1966 das neue Gerätehaus bezogen wurde, konnte das alte Spritzenhaus abgerissen werden.



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